IOS 9 und die Sache mit den Ad Blockern

Tja, da geht es auf einmal heiß her um ein Thema, dass für PCs und deren Browser schon lange für keine große Aufregung mehr sogt. Apple hat mit seiner Öffnung des mobilen Safari-Browsers für einige Unruhe in der App-Szene gesorgt.

Mit Freigabe das iOS 9 Release wurde die Ad Block Schnittstelle von Apple freigeschaltet, so dass der Safari Browser nun per ladbarer Apps viele Werbe-Einblendungen ausfiltern kann. Und der Erfolg dieser Ab-Blocker kam schlagartig. Die Apps wurden schnell zu den Überfliegern bei den Downloads kostenpflichtiger Apps.

Quelle: Apple Appstore

Ich habe es selbst getestet und mir die App Purify runtergeladen. War nicht ganz billig, denn praktisch alle Ad Blocker sind kostenpflichtig, aber der Effekt hat mich wirklich enorm verblüfft. So schnell hatte ich lange keine Seitenzugriffe im Browser mehr erlebt! Gefühlt mindestens eine Verdopplung, wenn nicht sogar eine dreimal höhere Geschwindigkeit. Praktisch ohne Verzögerung sind die Seiten auf dem Screen und man kann sofort mit dem Lesen beginnen. Das ist doch eigentlich aus Nutzersicht ein tolle Sache, oder? Wo ist der Haken?

Quelle: twitter.com/HarshilShah1910

Schnell ist eine Diskussion entbrannt, was das denn nun in Summe für Effekte haben wird und wer die wirklich betroffenen sein werden. Ein sehr emotionaler Artikel von Nilay Patel von The Verge spricht gar vom "langsamen Tod des Web", weil insbesondere kleinere Websites sich keine aufwändingen Werbemittel leisten können und simple Werbung künftig einfach im Ad Blocker "steckenbleiben". Somit gehen die Werbeeinnahmen schnell um bis zu 85 Prozent zurück. Und das kann die wirtschaftliche Existenz der Anbieter schnell überfordern.

Kurze Zeit später zieht der in den USA erfolgreichste App Anbieter für Ad Blocker "Peace" seine App komplett zurück aus dem App-Store. Ein recht guter Artikel bei Heise beschreibt, dass Marco Arment, der Entwickler der App, die App zurückzieht, weil er "kein gutes Gefühl" bei der Sache hatte, weil selbst Werbemittel, die sich bewußt wenig aufdringlich geben, in den Ad Blockern verschwinden,weil die Anbieter nicht dafür bezahlen, auf die Whitelist der Anbieter von Listen von Werbeanbietern zu kommen. Ja, so komplex ist das Geschäft mittlerweile. und es geht dabei um viel Geld.

Ich kann nur nochmals auf auf die beiden bereits zitierten Artikel verweisen, die die Zusammenhänge aus meiner Sicht recht gut beleuchten. Ich selbst weiß auch nicht genau, was ich von der Sache in Summe halten soll.

Nilay Patel von The Verge: Welcome to hell: Apple vs. Google vs. Facebook and the slow death of the web

und 


Was meint ihr als Leser dazu? Findet ihr Ad Blocker gut und setzt ihr sie schon ein? Kommentare sind gern willkommen.

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